Ich Tarzan – Du Jane
Kommentar zur Sexismus-Debatte von Amely Weiß, AsF-Bezirksvorsitzende

Frau kann von Rainer Brüderle (FDP) halten, was sie will. Wir Frauen können jedenfalls froh sein, dass  durch seine Macho-Sprüche eine Sexismus-Debatte ins Leben gerufen wurde,  bei der gesellschaftliche Rollenmuster hinterfragt werden und Frauen endlich die Antidiskriminierungsstellen ihrer Stadt kennenlernen und aufsuchen.

Dass es immer wieder der Täter ist, der die Schlagzeile macht, passt aber dazu, dass in unserem Land immer noch die Äußerungen von Männern einen höheren Stellenwert genießen, als die von Frauen. Dank der Enthüllungen der Stern-Reporterin Laura Himmelreich begann die Auseinandersetzung mit dem Thema. Ihr Name ist selten der Aufhänger für einen neuen Artikel zum Thema, geschweige denn kommt er im Artikel selbst vor. Nun ja - jede große Reise beginnt mit dem ersten kleinen Schritt und derer werden gerade viele gemacht. Gut an der Debatte ist auch, dass der Feminismus aus der angestaubten Ecke geholt wird. Es sind nicht nur ältere Frauen, die sich gegen die täglichen „kleinen“ Spitzen wehren. Auch junge Frauen, die besonders oft anzüglichen Bemerkungen ausgesetzt sind, wehren sich. Unter dem Twitter-Schlagwort #Aufschrei melden sich täglich viele Frauen, die von sexistischen Äußerungen betroffen sind. Besonders bei Abhängigkeitsverhältnissen, wie Chef- Angestellte oder Lehrer - Schülerin ist dieses soziale Fehlverhalten nicht zu dulden! Hinter #Aufschrei steht die junge Frau Anne Wiezorek, die so vielen Frauen hilft, den angestauten Frust an die Öffentlichkeit zu bringen!

In Nürnberg können sich betroffene Frauen an die Antidiskrminierungsstelle im Menschenrechtsbüro wenden:

Tel. 0911 / 231 - 50 29
Internet: http://www.nuernberg.de/internet/menschenrechte/antidiskriminierung_beratung.html

29. Januar 2013