„Geburt in Geborgenheit? Oder: Braucht Nürnberg außerklinische Geburtshilfe?“

Veranstaltungshinweis

  • von  Victoria Müller
    12.12.2011
  • Beiträge

Podiumsdiskussion: „Geburt in Geborgenheit? Oder: Braucht Nürnberg außerklinische Geburtshilfe?“
Veranstaltungshinweis der AsF Nürnberg

Zeit: 12. Dezember 2011, 16.00 Uhr
Ort: Südstadtforum Siebenkeesstraße 4, 90459 Nürnberg

Hohe Versicherungsbeiträge und geringe Vergütung durch die Krankenkassen schnüren den Hebammen die Luft ab. Besonders die freiberuflichen Hebammen, die Geburten im Geburtshaus oder zuhause betreuen, bekommen das zu spüren - mit dem Ergebnis, dass viele von ihnen keine Geburtshilfe mehr anbieten können. Für Familien in Nürnberg gibt es inzwischen keine Wahlfreiheit mehr: Geburt in der Klinik in allen Fällen statt Geburt in Geborgenheit. Aus diesem Anlass stellen sich die Podiumsteilnehmer unseren Fragen:

Brauchen Mütter die Wahlfreiheit, wo sie ihr Kind zur Welt bringen wollen? Wird es künftig noch Geburtshäuser und Hausgeburten geben? Was unterscheidet die außerklinische Geburt von der Geburt in der Klinik? Wie kritisch ist die Situation der freiberuflichen Hebammen, die Geburten betreuen?

Auf diese Fragen antworten auf dem Podium:

Steffi Kuntze, 1. Vorsitzende des Hebammenverbands Mittelfranken
Dr. med. Gabriele Mühlhäußer, Gynäkologin in Nürnberg
Dr. Michael Krause (Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe)
Susanna Roth, Landeskoordinatorin Bayern, QUAG e.V. (Gesellschaft für Qualität in der außerklinischen Geburtshilfe)
Katja Münch, Gründerin der Hebammenpraxis Schoppershof

Moderation: Ida Hiller (angefragt)

Im Publikum stehen weitere prominente Gäste zur Diskussion zur Verfügung: Amely Weiß, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF)

Die Veranstaltung wird unterstützt von der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF)

Geburt in Geborgenheit?

„Ich verstehe die Geburt als natürlichen Vorgang. Ich wollte mir und meinem Kind Zeit lassen und auf jegliche Eingriffe wie geburtsbeschleunigende Maßnahmen verzichten. PDA kam auch nicht in Frage, der Schmerz ist schließlich kein negativer, wie wenn ich mir den Arm breche, sondern einer der zeigt, dass mein Körper weiß, was er tut. Ich bin stolz und froh, dass ich die Geburt meines Sohnes so bewusst erlebt habe.“
Sandra mit Raphael (8 Monate)

„Die Geburt meiner Tochter verlief sehr gut. Meine Hebamme hat mich während der kompletten Schwangerschaft betreut und sie war es auch, die meine Tochter zu Welt gebracht hat. Dieses Vertrauen hat mich sehr gestärkt, ich bin überzeugt, dass das wiederum den Geburtsverlauf positiv beeinflusst hat.“
Tanja mit Stella (5 Monate)

„Mein Mann und ich haben es sehr zu schätzen gewusst, dass zu jeder Zeit eine Hebamme für uns da war. In immer kürzer werdenden Abständen wurden die Herztöne unseres Sohnes überprüft. Bei der kleinsten Unregelmäßigkeit wären wir ins Krankenhaus gefahren. Wir haben uns sehr sicher und gut aufgehoben gefühlt.“
Sabine mit Luis (3 Jahre)

„Seitdem ich von einer Freundin von ihrer Geburt im Hebammenhaus in Schniegling erfahren hatte, ließ mich der Gedanke nicht mehr los, dass auch mein nächstes Kind dort auf die Welt kommen soll. Schon beim Infoabend war ich sehr angetan von der besonderen Atmosphäre, die die Räumlichkeiten der Jugendstilvilla ausstrahlen. Immer wieder ging ich sehr gerne dorthin zur Vorsorge und zum Geburtsvorbereitungskurs. Während der Vorsorgetermine konnte ich schon mal im Geburtszimmer Probe liegen, das so klein und gemütlich wirkte.
Als es dann ernst wurde, war es ein bisschen wie nach Hause kommen, als mich meine Hebamme vom Geburtsvorbereitungskurs in Empfang nahm. Die Räumlichkeiten und die Hebammen waren mir schon vertraut und hätte ich keine Wehen gehabt, hätte man sich auch zu einem netten Gespräch in heimeliger Atmosphäre treffen können. Ich war dennoch ganz euphorisch und es gab mir viel Mut und Kraft zu wissen, dass ich mich voll und ganz auf meine beiden Hebammen verlassen konnte und dass sie stets Zeit und ein offenes Ohr für die Bedürfnisse einer Gebärenden haben würden. Natürlich verlief diese Geburt auch nicht ohne Schmerzen, aber in dieser positiven und angstfreien Atmosphäre und mit den beiden Hebammen an der Seite wurde es zu einem ganz besonderen Ereignis."
Anja mit Saskia (2 Jahre)