Weil sie eine Frau ist, darf sie nicht!

Beitrag von Amely Weiß, Vorsitzende der AsF Nürnberg

  • von  Amely Weiß
    03.05.2011
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Weil sie eine Frau ist, darf sie nicht!
Beitrag von Amely Weiß, Vorsitzende der AsF Nürnberg

Die Nachfolge des Leiters des DB Museums Jürgen Franzke soll eine Frau antreten: die gebürtige Bulgarin Russalka Nikolov. Dass eine Frau ein technisches Museum betreuen wird, wollte die Nürnberger AsF-Vorsitzende Amely Weiß gerade als Schritt in die richtige Richtung zu Gleichstellung von Mann und Frau in der Gesellschaft begrüßen, da kam einen Tag nach der öffentlichen Bekanntmachung schon herbe Kritik auf. Ob diese Frau denn ausreichend qualifiziert sei? Nach welchen Kriterien sie denn ausgesucht worden sei. Die Betrachtung ihrer Vita lässt an einer ausreichenden Qualifizierung keinen Zweifel: Die zweifache Mutter ist Kunsthistorikerin und Archäologin. Ihre beruflichen Stationen: wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Sanierungsträger der Hansestadt Lübeck, anschließend Amt für Denkmalpflege Lübeck, wo sie unter anderem mit der Verleihung des Unesco-Welterbe-Status betraut war, seit 1991 die Geschäftsführung und zwölf Jahre später die Leitung des wissenschaftlichen Instituts für Schifffahrts- und Marinegeschichte. Dort widmete sie sich der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Sammlung und konzipierte mehr als 30 Ausstellungen im In- und Ausland. „Sie hat bewiesen, dass sie mit Verkehrstechnik in musealer Aufarbeitung umgehen kann. Wird sie nur angegriffen, weil nun eine Frau das Lieblingsspielzeug vieler großer Jungs – die Eisenbahn – betreuen soll?“ fragt Amely Weiß, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) „Ohne den Angriff auf ihre Kompetenz wäre das ein positives Signal für Frauen gewesen, sich technischen Berufen auch in leitenden Positionen zuzuwenden.“

3. Mai 2011