Erbarmungslose Zustände in einer Gesellschaft

Ein Beitrag von Margit Schwarm, ASF Nürnberg

  • von  Margit Schwarm
    05.09.2013
  • Beiträge

Erbarmungslose Zustände in einer Gesellschaft
Ein Beitrag von Margit Schwarm, ASF Nürnberg

Die Gruppenvergewaltigung in Delhi im Dezember 2012 und der Tod der jungen Frau entfachten auch in Europa eine gesellschaftliche Debatte. Als erste Frau in Indien hat Mitu Khurana ihren Mann wegen versuchten Mordes angezeigt. Die AsF Nürnberg (Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen) unterstützt Mitu Khurana in ihrem Kampf „Gewalt gegen Mädchen in Indien“ und zeigt Solidarität durch die Unterstützung der Kampagne „50 Millionen fehlen uns“. Diese Petition kann jede Frau, jeder Mann unterzeichnen unter:

Link zur Kampagne „50 Millionen fehlen uns“

Link zum Bericht über Mita Khurana in der Zeitschrift Brigitte

In Indien sind nach 2000 Jahren Unterdrückung der Frauen heute Frau und Mann vor dem Gesetz gleichgestellt. Obwohl das Kastenwesen das Leben der indischen Gesellschaft nicht mehr in derselben Weise prägt wie früher, werden Frauen noch immer diskriminiert.

  • 62% der Mädchen in Indien sind Analphabeten.
  • Frauen, gerade der ärmeren Schichten, wird oft der Zugang zu Bildung verwehrt.
  • Söhne werden den Töchtern vorgezogen. Oft leiden Mädchen zugunsten ihrer Brüder an Unterernährung und bekommen als Letzte medizinische Versorgung.
  • Frauen und Männer werden aus allen Bevölkerungs- und Bildungsschichten zwangsverheiratet.
  • Trotz des Verbots sind Abtreibungskliniken in Indien darauf spezialisiert, das Geschlecht des ungeborenen Kindes zu ermitteln und weibliche Föten abzutreiben.
  • Arme Familien töten ihre Töchter nach der Geburt, um später keine Mitgift an die Familie eines Bräutigams zahlen zu müssen.
  • Eine moderne Form der Witwenverbrennung (Sati) ist die Verbrennung ungeliebter Ehefrauen geworden, vorgetäuscht durch Haushaltsunfälle – in Indien wird oft mit Gas oder Kerosin auf offenem Feuer gekocht.
  • Vergewaltigungen sind an der Tagesordnung.
  • Indische Frauen sind weitgehend ohne Rechte. Sie sterben früher als ihre Männer, da sie durch die schwere Haus- und Landarbeit und durch viele Schwangerschaften früh verbraucht sind.
  • Inzwischen übersteigt der Anteil männlicher Nachkommen den der weiblichen; in einigen Regionen gibt es bereits einen „Frauennotstand“.

Indien braucht ein neues Leit- und Frauenbild!

5. September 2013